Zurück an’s Kap

Nachdem es hieß Abschied von Bulembu und meinem Leben dort zu nehmen, war dies  allerdings noch nicht das Ende meiner Zeit in Afrika. Schon als Keagan aus Kapstadt für einen Monat mit uns Freiwilligen in Bulembu gewohnt hatte, hatten Trevor aus den USA und ich die Idee nocheinmal Kapstadt zu besuchen. Diese Stadt in der ich schon ein ganzes Jahr verbringen durfte und die mir auch ein Zuhause geworden ist. Also ging es für uns beide von Bulembu aus nach Nelspruit, etwas mehr als eine Stunde Fahrt und die nächste etwas größere Stadt in Südafrika. Dort stiegen wir in einen Bus nach Johannsburg von wo aus unser Flug nach Kapstadt losging. Nach einem schönen Flug, ruhig und mit schönem Sonnenuntergang erreichten wir leider schon im Dunkeln Kapstadt. Wir holten unseren Mietwagen ab und machten uns auf zu unserer Unterkunft, ein Hostel von Deutschen Auswanderern, das uns sehr gut gefallen hat.

Unseren ersten Tag am Kap starteten wir mit einem Frühstück mit hervorragenden Blick auf das Meer und den Tafelberg.20180322-IMG_7298

Außerdem fuhren wir an die Waterfront, eine Mall mit vielen Geschäften und Restaurants am Hafen Kapstadts. Dort erkundeten wir die Geschäfte und einen super tollen Markt mit verschiedensten kulinarischen Köstlichkeiten. Ein gefählicher Ort… So viele gute Sachen, eins verlockender als das andere. Aber ich bin stark geblieben… weitestgehend.

Schon der zweite Tag führte uns zum größten Wahrzeichen der Stadt. Bereits in aller Frühe machten wir uns auf den Weg zum Tafelberg. Diesmal wollten wir ihn auf einer Route besteigen, die ich selber erst einmal gewählt habe, da sie sehr früh schon direkt in der Sonne liegt und dementsprechend warm wird. Selbst im südafrikanischen Frühherbst. Allerdings bietet diese Seite des Berges tolle Blicke über die Stadt und das Meer. Und glücklicherweise zeigt sich das Wetter für uns von der besten Seite, es war zwar warm, aber die Sicht herrlich und immer mal wieder ein erfrischender Wind, der uns eine kurze Verschnaufpause schaffte.

Oben genossen wir den kühlen Wind, der uns um die Nase wehte und die Aussicht, die sich uns bot. Kapstadt und das Kap zu unseren Füßen. Es war ein toller Trip aber eine Serie ist bei mir dann auch noch gerissen. Bis jetzt habe ihc jeden Auf- und Abstieg zu Fuß gemacht, dieses mal sind wir dann aber mit der Seilbahn nach unten gefahren. aber auch diese Fahrt bot schöne und neue Blicke auf die Stadt.

Ein weiteres großes Highlight für mich auf diesem Kapstadt Aufenthalt war der Besuch auf Robben Island, der berüchtigten Gefängnisinsel vor der Küste Südafrikas. Die letzten Male war ich nicht dort, da mir verschiedene Leute gesagt hatten, dass sich die Tour letztendlich nich twirklich lohnt. Im Nachhinein bereue ich auf diese Stimmen gehört zu haben. Kurz gesagt, es war eine schöne Tour, mit Interessanten Informationen zur Gerschichte Südafrikas, historischen Orten und einer tollen Sicht auf den Tafelberg und Kapstadts Küsten. Die Tour begann mit einer Bootsfahrt von der Waterfront zur Insel. Dort stiegen wir um in einen Bus, wo uns in einer Rundfahrt die verschiedenen Orte auf der Insel gezeigt wurden. Darunter der Steinbruch in dem Mandela und die anderen politischen Gefangenen Zwangsarbeit verrichteten aber auch Visionen für die Zukunft Südafrikas nach der Apartheit schmiedeten. Gerade, da ich zu Beginn meiner Zeit in Swasiland die Autobiografie von Mandela gelesen hatte, wurden die Orte mit Leben gefüllt, und zugliech das Buch mit Hintergrund unterfüttert. Letzter Teil der Tour war eine Führung durch das eigentliche Gefängnisgebäude auf Robben Island. Die Führung wurde von einem ehemaligen politischen Gefangenen, der selber dort einsaß durchgeführt. Zu sehen gab es die Zelle Mandelas, die Zellen und Höfe, die den Alltag der Gefangenen für so viele Jahre bestimmten. Eine wirklich lehrreiche Tour, trotz allen Tourismusses ein Mahnmal für Freiheit, Einheit und Toleranz.

Die letzten Tage in Kapstadt verbrachten Trevor und ich mit einer Wanderung auf den LIon’s Head (immernoch mein Favorit der Berge in und um Kapstadt), einer Tour zum Kap der Guten Hoffnung und natürlich den Pinguinen in Simon’s Town. Donnerstag, gut eine Woche nach meiner erneuten Ankunft in Kapstadt, hieß es dann endgültig Abschied nehmen von Südafrika. Morgens früh mit dem Auto zum Flughafen um dann gute 40 Stunden später wieder Deutschen Boden unter den Füßen zu haben. Ich habe die letzten Tage in Kapstadt nochmal sehr genossen, habe mich gefreut Freunde von meinen letzten Aufenthalten wiederzutreffen und schöne Orte zu sehen. Aber es war nach der Zeit auch wieder schön all die wertvollen hier wiederzusehen.

So möchte ich mich noch einmal bei all den Menschen bedanken, die mich durch dieses 7 Monate in Swasiland und Südafrika getragen haben, durch Gebete aber auch in finanzieller Unterstützung.

Ich bin jetzt gespannt was die nächsten Monate und Jahre bringen, Hochzeit, Studium, Job. Und wer weiß, vielleicht hat mich der afrikanische Kontinent irgendwann wieder.

 

Krüger – die Zweite

Wie bereits angekündigt habe ich die vorletzte Woche mit den anderen Freiwilligen aus Bulembu im Krüger Nationalpark in Südafrika verbracht. Eine tolle Zeit mit tollen tierischen Begegnungen.

Aber es gab auch so seine Tücken. Die erste Herausforderung war es eine Möglichkeit zu finden aus Bulembu herauszukommen. Da wir als Freiwillige in Bulembu nur zu Fuß mobil sind, sind bei allem außerhalb des Dorfes auf Mitfahrgelegenheiten oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. In Richtung Südafrika fällt letzteres allerdings weg, sodass nur die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit bleibt. Da Akki Probleme mit seinem Auto hatte und uns so nicht mitnehmen konnte, sowie alle andern, mit denen wir häufiger rausfahren andere Termin hatten, oder gerade den Montag gar nicht fuhren, mussten wir letzten Endes zu acht in einem Fünfsitzer die Strecke bis Nelspruit bewältigen. Wir haben es mit eingeschlafenen Füßen und Beinen am Ende auch überlebt. Von dort ging es dann mit dem Mietauto in dem Park der nur ca. 40 Minuten von Nelspruit entfernt liegt. Wir fuhren im Südosten, in der Gegend um Berg-en-Dal, in den Park. Eine Gegend, die für Wildhunde bekannt ist. Oder zumindest für die besten Chancen diese zu sehen. Und waren doch Wildhunde die Tiere, die ich noch nicht gesehen habe und unbedingt sehen möchte.

Gleich auf unserer ersten Fahrt hatten wir Glück. Wir sahen viele Nashörner, einen Leoparden in einem Baum, Löwen, Elefanten und auch einen Büffel. Also die „Big 5“. Dazu noch verschiedene Böcke und Antilopen. Wildhunde sahen wir leider aber nicht. Obwohl wir gezielt in den Gegenden waren, in denen diese bereits an dem Tag gesichtet wurden. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir schließlich das Camp und hauten uns bald auf Ohr, da wir am nächsten Morgen bereits um 4 raus mussten um den Sunrise Drive, eine 3-stündige geführte Fahrt noch bevor die Tore für „normale“ Besucher geöffnet werden, mitzumachen.

Nach einer äußerst heißen Nacht schafften wir es alle am nächsten Morgen rechtzeitig rauszukommen. Nach einem tollen Sonnenaufgang sahen wir zahlreiche Nashörner (in 2 Tagen sahen wir 22 dieser faszinierenden Geschöpfe, inkl. Jungtiere), Impalas (die man überall sieht, die zählen nicht), Gnus, Zebras (oder Knastpferde, oder doch Streifenpferde???) und Hyänen, gleich im ganzen Familienverband.

Und dann schließlich, ganz unvermittelt mitten auf der Schotterpiste vier Wildhunde, die es auch gar nicht eilig hatten sich zu bewegen und nur kurz Regung zeigten, als in sicherer Entfernung ein Warzenschwein vorbeilief. (Nebenbei: Wildhunde sind gar nicht so knuffig wie sie aussehen: Sie hetzen ein Tier so lange, bis es vor Erschöpfung nicht mehr laufen kann und fressen es dann ohne es vorher zu töten, wie Löwen oder andere Raubtiere es tun). Dennoch tolle Tiere und sehr selten.

In der restlichen Zeit sahen wir erstaunlich viele Tiere, zahlreiche Elefanten, Paviane und Meerkatzen (Affen). Immer wieder habe ich mich gefreut wie toll die Bedingungen für Fotos waren, aber seht selbst:
(Kann mich doch so schlecht entscheiden… deswegen einfach mal ne ganze Menge Bilder, Sorry 😛 Aber ich glaube es sind doch ganz ansehnliche Bilder dabei. Also trotzdem gerne durchschauen 😛 )

Nach den tollen Tagen im Krügerpark wollten wir uns noch den Blyde River Canyon anschauen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher an den Sabie Fluss um diesen im Schlauchboot zu erobern. Da leider gerade eher wenig Wasser im Fluss ist, war der Fluss nicht ganz so schnell wie zu anderen Tagen, aber dennoch eine spaßige und nasse Angelegenheit. Hat sich gelohnt. Den letzten Tag unseres Kurzurlaubs fuhren wir alle an den Blyde River Canyon, den ich auch schon mit Nomi besucht hatte. Diesemal war das Wetter aber weniger freundlich… Aber auch der auziehende Sturm war äußerst spektakulär.

Youth Konferenz und Rangers

Mal wieder ein kleines Update aus Bulembu. Wieder ist einiges passiert und ich werde versuchen einen kurzen Überblick zu geben. Der Dezember war vor allem von Ferienprogramm geprägt. Heißt, dass wir jeden Tag verschiedene Programpunkte für verschiedene Altersgruppen anbieten. Ich habe zum Beispiel einen einwöchigen Fotokurs angeboten, außerdem Wanderungen, Film, Spiele draußen und drinnen sowie sportlichere Angebote. Insgesamt haben die Tage viel Spaß gemacht und meistens haben auch die Kinder gut mitgemacht. Highlight im Dezember war auf jeden Fall die Weihnachtsfeier hier in Bulembu. Am 25. (am 24. Gab es eine erste Weihnachtsfeier mit den Freiwilligen und ein paar andern im Dorf bei Akki und sogar mit deutschem Essen) wurde für alle Kinder gegrillt. So wurden riesige Fleischberge verspeist. In Swasiland ist es üblich, dass es statt Weihnachtsgeschenken wie wir sie in Deutschland haben sehr viel zu essen gibt. Und so auch bei uns in Bulembu. Nebenbei gab es noch verschiedene Angebote für die Kinder, wie Spiele oder Tanzwettbewerbe. Alles in allem ein eher hektischer, aber doch sehr schöner Tag mit vielen frohen Kindergesichtern.

Bereits kurz vor Weihnachten fand in Bulembu eine Jugendkonferenz statt. Neben den Kindern aus Bulembu kam auch eine Gruppe der Potter’s Wheel Church in Mbabane, mit der Bulembu zusammenarbeitet. Ich habe für die Konferenz im Vorfeld Videos, Fotos, Präsentationen produziert. Außerdem war ich auf der Konferenz für Bilder zuständig sowie den reibungslosen Ablauf der Videos etc. Das Thema war „Battlefield“, dabei ging es um verschiedene Herausforderungen, die uns im Leben immer wieder begegnen und denen wir uns stellen müssen. Hier einige Bilder von der Konferenz. Es waren volle, lange Tage, aber es lief doch alles gut und wir hatten eine gute Zeit.

Anfang Januar stand für mich eine besondere Woche an. Ich konnte auf ein Zwischenseminar der APCM fahren. Mit APCM (Arbeitsgemeinschaft Pfingstlich Charismatischer Missionen) bin ich 2014/15 für ein Jahr in Kapstadt bei den Rangers dort gewesen. Und seitdem ich wieder in Deutschland bin habe ich bei einigen Seminaren für die Freiwilligen der aktuellen Jahrgänge mitgeholfen. Und da ich jetzt nun quasi in der Gegend war, habe ich mich auf den Weg nach Durban (ca. 8 Stunden mit dem Auto) gemacht um auch bei diesem Seminar die Referenten zu unterstützen. Die Tage am Meer waren wirklich sehr schön, es war spannend von den ersten Eindrücken der Freiwilligen aus ganz Südafrika zu hören und mehr an ihren Erfahrungen teilzuhaben. Und ich wurde zweimal von einem Fisch gebissen…

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Nach der Woche zurück in Bulembu stand die nächste Aktion an. Nach dem RKTC im Oktober in Südafrika sollte nun eine solche Ausbildung für Rangerleiter, die mit der jüngsten Altersstufe arbeiten, hier in Bulembu stattfinden. Wieder bestanden meine Aufgaben in der Organisation der benötigten Medien aber auch einzelnen Einheiten, die ich halten durfte. Diesmal gab es keine unangenehmen Überraschungen, alle angemeldeten Teilnehmer erschienen auch. Da es kein Camp im eigentlichen Sinne war, sondern eine Konferenz ohne Übernachtung, gestalteten sich die Tage sehr entspannt. Ich glaube wir konnten den Leitern viele neue Impulse geben und ich bin gespannt wie sich das in den Stammtreffen in Zukunft niederschlägt. Aber da bin ich guter Dinge.

Letzte Woche war ich mit Jula, Kamila (den anderen beiden Deutschen bei den Rangers und der Jugend, sowie mit Trevor (mein Mitbewohner aus den USA), im Krüger Nationalpark und beim Blyde River Canyon. Bilder dazu folgen aber in einem extra Bericht. Soviel will ich schon verraten: Wir hatten viel Glück und häufig gutes Licht…

Nächste Woche bekommen wir hier in Bulembu Besuch von einer Band aus Canada, „The Tenors“, relativ bekannt. Die Musiker unterstützen Bulembu seit einiger Zeit und haben auch schon mal einen Chor aus Bulembu mit nach Kanada zu einigen Konzerten genommen. Für uns wird die Woche recht turbulent, da wir nebenbei noch ein Juniorleiter Trainingscamp vorbereiten müssen, welches die Woche darauf stattfindet. Mal sehen wie die Woche wird. Und dann geht es für mich auch schon bald nach Deutschland… Die Zeit ging doch zügig rum, und so schau ich dem Abschied mit gemischten Gefühlen entgegen. Traurig, da ich Bulembu und all die Freunde hier verlassen muss, glücklich, da ich noch einmal die Möglichkeit habe ein paar Tage in Kapstadt zu verbringen (Trevor kommt mit, ich zeige ihm die Stadt und warum mir diese Stadt so viel bedeutet), und froh und aufgeregt, da ich bald wieder meine Verlobte in die Arme schließen kann und es dann Stück für Stück auf die Hochzeit zugeht.

Zum Abschluss noch ein paar Bildern von Stammtreffen bei den Rangers und unserer Jahresabschlussaktion mit Verleihung der Abzeichen und Wanderung zum Campgelände der Rangers.