Wasserfall und Piki Piki

Mit einiger Verspätung hier ein letzter Nachtrag zu meinen zwei Monaten in Tansania um die Erzählungen von dort zum Abschluss zu bringen bevor neue Abenteuer und Reisen anstehen.

Nach der fantastischen Woche auf Sansibar ging es zurück nach Dar Es Salaam. Sehr lange sollte ich mich dort aber nicht aufhalten, denn bereits am Morgen danach in aller frühe startete mein mein Flug an das andere Ende des Landes. Auf meinem Weg zum Flughafen die erste Premiere: meine erste Fahrt in einem Bajaji (motrisiertes, überdachtes Dreirad mit eigentlich ca. 4 Plätzen inklusive Fahrer). In einer zweimotorigen Propellermaschine (komisches Gefühl direkt neben dem rasend schnellen Propeller zu sitzen…) ging es erst nach Mwanza um dann nach einem kurzen Tankstopp die letzen 20 Minuten über den Viktoriasee nach Bukoba zu fliegen. In Bukoba erwartete mich dann aber doch eine Überraschung: Es war kalt und regnerisch. Und da wurde mir auch schon bewusst, dass ich weder Pullover noch Jacke mitgenommen hatte. Da hat mich das Wetter in Dar Es Salaam mit dauerhaft über 30 Grad doch etwas verwöhnt. Nach einer kurzen Wartezeit wurde ich unter anderem von Simon abgeholt, einem Freiwilligen von APCM in Kemondo und der Grund für meine Reise Richtung nordosten. Und hier die zweite Premiere: meine erste Fahrt auf einem Piki Piki (Motorrad). Nach einem traditionell tansanischen Frühstück (Chapati mit Hühnersuppe) verbrachten wir den Morgen in Bukoba, besuchten Märkte und schauten uns die Stadt an. Nachmittags fuhren wir dann mit zwei anderen Deutschen, die für einige Zeit in dort mitarbeiteten, endlich nach Kemondo einem kleinen Dorf  direkt am Viktoriasee etwas außerhalb von Bukoba. Dort angekommen zeigte mir Simon das Kinderheim in dem er dort mit einer anderen Freiwilligen arbeitet. Ich sah die verschiedenen Häuser in denen die Kinder untergebracht sind, die Schule, die Handwerksbetriebe in der Anlage und ein allgemein sehr schönes Gelände unmittelbar am See.

Tagsüber wurde es dann auch in Kemondo deutlich wärmer, sodass meine Klamottenwahl nicht grundsätzlich falsch war. Nur nachts wurde es doch frisch, sodass ich mich über eine richtige Decke freute. Kannte ich fast gar nicht mehr das Gefühl…

Spannend war für mich der Kontrast. Dar es Salaam als pulsierende, laute, stickige und hektische Großstadt auf der einen Seite und auf der anderen das beschauliche, ruhige, traditionelle und entspannte Kemondo. Frauen mit Hosen waren hier eine Besonderheit (in der ganzen Woche habe ich eine gesehen und die war wohl von außerhalb, in Dar gehören sie zum Stadtbild), sonst tragen alle die traditionellen Kleider. Der Verkehr ist überschaubar, nur vereinzelte Privatautos, überwiegend Piki Pikis und Dalla Dallas (Kleinbusse als Taxi). Aber die Landschaft ist dafür umso schönder. Eingerahmt von sanften Hügeln liegt der Viktoriasee. Kleine Wälder und Wiesen wechseln sich ab.

Besonders genießen konnte ich diese Schönheit auf einer Tour mit Simon. Wir wollten einen Wasserfall beim kleinen Örtchen Ndolage besuchen. Der Weg dorthin führte uns fast eine Stunde auf Pikis über Schotter- und Staubpisten quer durch die Landschaft. Nicht nur einmal hatte ich Angst, dass bei all dem gekurve zwischen den Schlaglöchern das nur mäßig mit Luft gefüllte Hinterrad abschmiert. Am Ende ging aber alles gut und die Aussicht während der Fahrt entschädigte für alles. Angekommen in Ndolage auf einem Hügel gelegen, stellte sich Ndolage wohl als der erste Ort in Afrika heraus an dem ich keine gekühlte Cola zur Erfrischung bekommen konnte… 😛

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Wir erkundeten zuerst ein wenig die Umgebung auf dem Hügel um den Wasserfall und erfreuten uns an der Landschaft bis wir uns dann entschlossen nach unten zu gehen und an den Fuß des Wasserfalls zu klettern. Klettern ist da gar nicht der falsche Ausdruck. Da die Regenzeit bereits begonnen hatte war der Bach recht kräftig unterwegs und wir kletterten von Stein zu Stein weiter in Richtung Wasserfall. Als wir nur noch wenig vom Wasserfall entfernt waren spürten wir die gewaltige Kraft des fallenden Wassers. Durch die in die Tiefe stürzenden Wassermassen entstand ein wahrer Sturm, der uns entgegenfegt. Und dann hatte ich auch noch Pech: auf einmal rutschte ich aus, in der Überraschung wischte ich mir durchs Gesicht und meine Brille fiel mir vom Gesicht in das tosende Wasser. Wir konnte sie nicht mehr finden… Für mich hieß das also den Rest des Weges ohne Brille zurückzulegen. Zum Glück bin ich nicht ganz blind ohne Brille und hatte in Dar eine Ersatzbrille, trotzdem musste ich einige Tage wohl ohne auskommen…

Auf dem Rückweg verliefen wir uns erst in einer Siedlung inmitten von Bananenstauden bis wir an ein Dorf kamen in dem nur sehr selten ein Dalla vorbei kam (aber es gab Cola 😉 ). Also hieß es warten. Irgendwann schlug dann tatsächlich eins auf und wir konnten den Heimweg antreten. In einem Kleinbus, kleiner als ein VW-Bus. Mit 27 Erwachsenen und Jugendlichen und einem Baby. Wer braucht schon Bewegungsfreiheit? Wir haben es irgendwie überlebt…

Die restlichen Tage verbrachten wir entweder in Bukoba (dort gibt es eine Käserei, die original Gouda herstellt, sehr sehr lecker…), oder in der Umgebung um Kemondo. Insgesamt habe ich die Zeit dort sehr genossen und bin froh die ländliche Seite Tansanias so noch einmal genauer kennengelernt zu haben. Ich erlebte typisch afrikanische Gottesdienste, afrikanisches Essen mit den Kindern, gescheiterte Piki Fahrten mit anschließender Wanderung in der afrikanischen Sonne und interessante Begegnugen mit den Menschen dort. Kemondo war ein schöner Abschluss meiner Reisezeit in Tansania.

Nach meiner Rückkehr nach Dar hatte ich noch ca. eine Woche mit Felix in Dar, die noch einmal sehr schön war. Wir hatten viel Zeit mit den Leuten aus Felix‘ Gemeinde und anderen Freiwilligen in Dar. Und das ein oder andere Mal schafften wir es noch an den Strand. Kurz vor meinem Rückflug nach Deutschland konnten wir seinen Geburtstag feiern. Ein toller Abschussabend bei Spurs, dem Restaurant, dass ich noch aus Südafrika kannte…

Ich habe die Zeit in Tansania sehr genossen. Viele Eindrücke, viele Erlebnisse, unterschiedlichste Bekantschaften mit netten und weniger netten Menschen und was mich ganz besonders begeistert hat, unglaubliche Landschaften und eine Tierwelt wie es sie traurigerweise nur noch an wenigern Orten dieser Welt gibt. Ich bin froh nach Ghana im Westen und Südafrika nun auch ein Land im Osten Afrikas ein wenig kennengelernt zu haben.

Aber wie die Einleitung schon angedeutet hat, wird es für mich in wenigen Wochen wieder auf den schwarzen Kontinent gehen. Dieses Mal wieder etwas länger. Die Vorfreude ist riesig…

Ein Traum in Türkis – Sansibar

Nachdem wir auf unserer Reise durch das Hinterland Tansanias viele Eindrücke vom ländlichen Teil dieses Landes im Osten Afrikas sammeln konnten, sollte unser nächster Trip eine andere Seite zeigen. Mit einer ziemlich modernen Fähre machten wir uns auf den Weg auf die Insel Sansibar. Vieles hatten wir schon gehört: ruhige, schneeweiße Strände, traumhaftes, türkisblaues Wasser und eine entspannte Atmosphäre. Und kurz gesagt, wir wurden nicht enttäuscht.

Mit der Fähre setzten wir also in 90 Minuten von Dar es Salaam nach Stone Town der Hauptstadt Sansibars über. Die Fahrt war ruhig und entspannt und ohne bemerkenswerte Vorkommnisse. Spannend fanden wir dann aber doch, dass der Film, der auf den Bildschirmen auf dem Boot lief, sehr aussah wie eine typische Raubkopie mit schlechtem Bild und koreanischen Untertiteln… Gestört hat es aber scheinbar niemanden.

Angekommen in Stone Town war unsere Aufgabe eine Möglichkeit zu finden nach Paje zu kommen wo unsere erste Unterkunft auf uns wartete. Wir wussten, dass wir nicht komplett im Stress waren, da die Strecke gut machbar ist, auch mit einem Dallah Dallah, da wir keine Lust hatten 40$ Dollar (das 10 – fache vom Dallah-Preis) für eine Fahrt mit dem Taxi zu zahlen. Wir fanden auch relativ bald die Haltestelle mit den Kleinbussen nach Paje, haben dabei einen schönen Eindruck von der arabisch, muslimisch geprägten Altstadt bekommen, die aus vielen sehr engen Gassen zwischen alten Häusern aus Stein (daher der Name) besteht. Überall kleine Läden und Restaurants. Wirklich schön. Ebenfalls erfahren haben wir erneut, dass nicht jeder, der Hilfe anbietet das aus purer Nächstenliebe tut. So wurden wir erst von einem Taxifahrer belogen, der uns weiß machen wollte, dass wir nur mit dem Taxi zu der Busstation kommen (sind letztlich mit ihm gefahren), und an der Bushaltestelle war es so hektisch, dass wir an einen Ticketverkäufer geraten sind, der uns deren 5-fachen Preis abgeknüpft hat. Das Geld war leider verloren und wir blieben mit dem Gefühl zurück, dass wir es auch besser hätten wissen können. Naja, ich hoffe mal, dass der Mensch das Geld wenigstens sinnvoll verwendet. Dazu muss man sagen, dass trotz des hohen Preises diese Dallah Fahrt für mich die mit Abstand schlimmste bis dahin war… Platz war quasi keiner meine Beine waren zwischen Holzbrettern und Säcken eingeklemmt… Aber wir haben es überlebt… irgendwie…

In Paje in unsere Unterkunft „New Teddy’s Place“ angekommen, war der Stress allerdings sofort vergessen. Uns erwartete eine super Unterkunft zwischen Palmen wenige Meter vom schneeweißen Puderzuckerstrand an badewannenwarmen, türkisblauem Wasser soweit das Auge reichte. Und eine Erkenntnis aus Südafrika sollte sich auch hier wieder bestätigen: Egal wo die Unterkunft auch ist, als Deutscher ist man nicht allein. Und auch hier waren bestimmt 70% der Gäste deutsch. Uns sollte das aber nicht stören, ganz im Gegenteil, wir hatten eine fantastische Zeit mit schöner Gemeinschaft. Und ein Paar kam sogar aus Oldenburg; wie klein die Welt doch ist.

Hier ein Video von zwei Reisenden, welches sie gemacht haben als wir dort waren:

Neben viel Entspannung und relaxen in den Hängematten hatten die 3 Tage in Paje ein besonderes Highlight: eine „Blue Safari“. Eine Safari auf dem Meer, mit Schnorcheln, Zwischenstopp auf einer Sandbank mitten im Meer, Seafoodbuffet unter Palmen auf einer kleinen Insel und einfach die pure Schönheit des Meeres um uns herum. Wir haben viele bunte Fische gesehen und sogar Delfine, die mit uns im Wasser waren, wenn auch 50-100 Meter entfernt. Aber hey, besser als nix und auf jeden Fall atemberaubend. Ein Ausflug und Begegnungen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Die weiteren Tage verbrachten wir im Norden der Insel in Nungwi, bei fantastischem Wetter und Aussicht auf traumhaft blaues Wasser. Auch wenn in unserem Bungalow das eine oder andere Mal kein Wasser oder Strom vorhanden war, waren die Tage wirklich schön. Einen Morgen verbrachten wir auf einem Fischerboot, ein Einbaum mit 2 Auslegern und ohne Motor, angetrieben von einem Segel und drei Fischern, die mit uns unterwegs waren und uns in die Kunst des Speerfischens einweisen wollten. Leider ging es mir nicht ganz so gut, sodass ich die Zeit doch eher im Boot verbrachte. Felix konnte uns allerdings ein ansehnliches Abendessen jagen. Besonders spannend wurde der Rückweg. Da gerade Ebbe war, konnten wir mit dem Boot nicht bis an den Strand fahren und mussten die letzten wenigen hundert Meter zu Fuß zurücklegen, nachdem wir vorher immer wieder austeigen mussten um das Boot zwischen unzähligen Seeigeln Meter für Meter zu schieben. Immer wieder liefen wir dann durch kleine, super warme, flache Wasserbecken, manches wirkte wie ein kleines Aquarium mit Fischen, Korallen und Seeigeln. Auch wenn der Ausflug für mich nicht ganz so erfolgreich war, war es dennoch ein Abenteuer, dass mir noch lange erhalten bleiben wird. Abends wanderten wir in treuer Begleitung eines Hundes aus einem anderen Hotel, der uns über Stunden nicht von der Seite wich, um die Nordspitze der Insel um den Sonnenuntergang am Strand genießen zu können.

Eine zweite Tour führte uns in eine Gewürzplantage auf der Insel. Dort konnten wir sehen wie verschiedene Gewürze, die man in Deutschland nur aus Tütchen kennt, wachsen und was für Wirkungen ihnen zugesprochen werden. Unser Guide sprach sogar Deutsch und konnte uns mit seinem umfangreichen Wissen viele interessante Dinge mitgeben, auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht mehr jedes Kraut erkennen würde…

Nach knapp einer Woche mussten wir dann auch schon wieder Abschied nehmen und machten uns auf den Rückweg über Stone Town nach Dar Es Salaam. In Stone Town wurden wir von einem Regenschauer überrascht. Eine Ankündigung der fälligen Regenzeit, die uns in der Woche glücklicherweise allergrößtenteils verschont hatte. Um unserer Fähre zu erwischen mussten wir dann durch knöcheltiefe Bäche zwischen den eng gebauten Häusern der Innenstadt waten. Sehr zur Belustigung der Bewohner, die in ihren Häusern und kleinen Shops Unterschlupf gefunden hatten und die Weißen im strömenden Regen für verrückt erklärten. Aber wir haben die Fähre pünktlich erreicht.

Das war als mein letzter Urlaub mit Felix in Tansania, in der Woche darauf flog in in den Norden des Landes um dort Freiwillige der APCM zu besuchen, davon wird aber der nächste Beitrag handeln.

Safari – Ngorongoro-Krater

Die zwei Tage in der Serengeti waren für mich bereits ein großes Geschenk. Atemberaubende Begegnungen mit faszinierenden Tieren. So viele Eindrücke die es zu verarbeiten galt. Aber noch war das Ende der 4-tägigen Safari noch nicht erreicht. Als letzter Höhepunkt der Tage stand für den Abschlusstag eine Fahrt in den Ngorongoro-Krater an. Der Krater ist mit ca. 260 km² der größte nicht mit Wasser gefüllte Krater der Welt und ein Paradies der Natur. Während die Tiere in der Serengeti jedes Jahr ihre berühmte Wanderung antreten, bleiben die Tiere im Krater das ganze Jahr über dort, da sie durchgehend Wasser und Nahrung finden. Abgeschirmt von bis zu 600 Meter hohen Felswänden finden sie dort das ganze Jahr über was sie zum Leben brauchen. Der Reichtum an Nahrung sorgt ebenfalls dafür, dass dort sehr viele Tiere auf relativ kleiner Fläche zu finden sind.

Die Eindrücke von dort sind schwer in Worte zu fassen. Oben am Krater blickten wir in den letzten Zügen des Sonnenaufgangs auf die Ebene, die sich rundherum gesäumt von hohen Felswänden unter uns erstreckte. Die Sonnenstrahlen tauchten die Seen und Grasflächen in goldenes Licht. Schon jetzt ein Anblick an dem ich mich kaum satt sehen konnte. Und wie sollte es nur unten sein? Wo all die Tiere auf uns warteten? Im Krater den schon Grzimek als paradiesisch beschrieb?

Bereits auf der Abfahrt nach unten auf einer steilen Steinpiste die erste Überraschung: 9 Löwinnen auf ihrem Morgenspaziergang.

Am Boden des Kraters angekommen konnten wir schnell sehen welch Reichtum an Tieren hier beheimatet ist. Egal wohin man blickte es waren Tiere zu sehen. Überall. Verschiedenste Arten, aber am meisten doch Gnus und Zebras.

Und nach nur wenigen Minuten Fahrt am Boden gab unser Fahrer erneut Gas. Und schon bald standen wir direkt neben vier jungen Löwenmännchen, die es sich in der Morgensonne, unter den skeptischen Blicken der umstehenden Gnus, gemütlich machten.

Danach fuhren wir in den kleinen Wald, der ebenfalls am Kraterboden zu finden ist. Die Geräuschkulisse dort war der Wahnsinn. Vogelgezwitscher, immer mal wieder der Ruf eines Pavians, Wind in den Bäumen. Unbeschreiblich. Hier sahen wir auch eine größere Elefantengruppe mit einigen Jungtieren.

Nachdem wir den Wald wieder verlassen hatten, hatten wir das Glück das erste Nashorn dieser Safari zu sehen (da muss ich sagen hat Südafrika mehr zu bieten…). Und natürlich wieder viele Tiere mehr. Die Dichte an Tieren ist einfach erstaunlich. So ungefähr stelle ich mir ein Afrika vor, das nicht von Menschen besiedelt wurde und in dem der Lebensraum der Tiere erhalten bleibt. Schade, dass uns diese überwältigende Schönheit der Natur an nur so wenigen und begrenzten Orten offenbar wird. Und was für ein Geschenk dies erleben zu können. All die Tiere in jede Himmelrichtung und immer eingerahmt durch die gewaltigen Kraterränder.

Nachdem wir die Geparde bereits so früh gesehen hatten überlegte ich mir was wohl das nächste sein könnte was ich nun noch sehen könnte um dies zu übertreffen. Da wir schon so viele andere auch seltene Tiere gesichtet hatten, fiel mir vor allem eins ein: Löwen auf der Jagd. Wir hatten zwar schon viele Löwen gesehen, aber die meisten doch eher träge beim Spaziergang oder auf der faulen Haut. Aber auch hier sollten unsere Erwartungen mehr als erfüllt werden: Nahe des Natronsees am Kraterboden mit seinen Flamingos wurden wir Zeugen davon wie zwei Löwinnen ein junges Zebra jagten und schließlich rissen. Es war faszinierend. Grausam aber auf der anderen Seite zeigte es uns erbarmungslos die Natur sein kann, wenn es ums Überleben geht. Nachdem eine Löwin das Zebra das erste Mal überwältigt hatte spielte sie immer wieder mit ihm. Lies es frei um es wieder zu fangen. Mehrere Male ging dies so während sich immer mehr Hyänen (mindestens 15) und sogar ein Schakal einfanden um am Ende auch etwas abzubekommen.

In den Diashows finden sich verschiedene Bilder der Jagdszenen. Manche Bilder können mitunter explizit sein.

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Spannend auch zu sehen wie die Zebraherde anfangs noch versuchte einzugreifen von der zweiten Löwin aber immer wieder in Schach gehalten wurde.

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Dies ist definitiv in Erlebnis, das ich auch trotz seiner blutigen Grausamkeit so schnell nicht vergessen werde.

Als wir uns weiter auf den Weg machten hatten wir vor dem Aufstieg aus dem Krater heraus eine weitere sehr nahe Begegnung mit großen Katzen. An einer Stelle als ein Großen Wasserrohr unter der Piste hindurchführte, sahen wir Löwen, die ebendieses als schattiges Plätzchen in der Mittagshitze aufsuchten. Als wir dann darüber hinweg fuhren, kam Leben in die Tiere und sie kamen aus dem Rohr heraus. So waren sie quasi direkt unter unserem Auto. So dicht, dass ich die Löwengesichter aus allernächster Nähe fotografieren konnte.

Nach dieser letzten Begegnung mit diesen so spannenden Katzen hieß es für uns Abschied nehmen. Abschied von diesem großartigen Flecken Erde. Mit all seinen Tieren. Der Landschaft, die mir jetzt noch, wenn ich daran denke, den Atem raubt. Noch immer fühlt es sich unwirklich an, tatsächlich an diesen Orten gewesen zu sein. Die Tiere zu sehen. Diese pure Schönheit zu fühlen.  Die Wildnis einzuatmen. So viel ist in den Tagen passiert, so viele Dinge konnten wir erleben und bezeugen.

Wir hatten einen großartigen Fahrer, ohne den diese Tour so einfach nicht möglich gewesen wäre. Danke dafür an dieser Stelle noch ein weiteres Mal. Ich werde diese vier Tage in der afrikanischen Wildnis sicher nie vergessen. Sie waren mein Höhepunkt in meinen sieben Wochen in Tansania. Ich bin aber auch Gott dankbar, dass er uns das alles hat erleben lassen. Was für ein Geschenk.